Wir beschäftigen uns mit der Geschichte von Personen die in der Sphäre des Löwenbrunnens und der Claudiusstraße 1 von 1919 - 1933 arbeiteten und studierten, bevor 1934 die Gauleitung der NSDAP in das Gebäude eingezogen ist. Unser Ziel ist es, tiefgreifend die Geschichten derer aufzuarbeiten, die unter dem Einfluss des Nationalsozialismus gelitten haben, denn viele der Geschichten sind bisher wenig recherchiert und kaum bekannt. Außerdem wollen wir die persönlichen Schicksale erzählen, um die Geschichte hörbar, erzählbar und nahbar zu machen - um ein Vergessen zu verhindern.
Projiziert auf die heutige Zeit stellten wir uns die Frage: »Wie würden wir uns aktuell verhalten?« Es lässt sich immer leicht behaupten, man würde handeln, um Menschen in unserem Umfeld angesichts drohender politischer Auswüchse zu schützen. Die Projektion der damaligen Umstände in seiner Parallelität zu uns heute im Umfeld des Löwenbrunnens soll uns zur Reflexion anregen. »Wie und warum konnte es zugelassen werden, dass jemand aus der eigenen akademischen Mitte denunziert und entfernt wurde?« Diese Frage verliert auch heute nicht an Aktualität und ist auf unsere Zeit übertragbar.
Es ist wichtig zu zeigen, wie fragil und fatal damals auch nur der kleinste Widerstand, der ausgesprochene Gedanke oder politisch unkorrektes Verhalten seitens der Mitglieder des Hochschulbetriebes in den Augen der Nationalsozialisten war. Selbst Herkunft und Verwandtschaft spielte hier eine Rolle. Wir halten es für wichtig, sich daran zu erinnern und im gleichen Zuge achtsam zu sein, dass sich die Geschichte nicht wiederholen darf. Es gilt für uns sicherzustellen, dass eine Chancengleichheit für alle Menschen an den heutigen Hochschulbetrieben gegeben ist. 
Es ist uns wichtig, zu vermitteln, dass unsere Recherchen zeitlimitiert die Liste der Biografien nur unvollständig wiedergibt. Recherchen gehen davon aus, dass insgesamt 51 Professor*innen und Studierende damals aus dem Universitätsdienst entfernt worden sind. And dieser Stelle erwähnen wir ebenfalls, dass es nicht immer klare Täter, nicht immer klare Opfer gibt, sondern verschiedene Abstufungen. 
Wir haben in unserem Beitrag für den Wettbewerb eng an der Universität zu Köln orientiert, um zu zeigen, welche Professor*innen oder Studierende aus dem Hochschulbetrieb gerügt, entfernt, und in der weiteren Folge verhaftet, emigriert oder getötet worden sind. Die sachlichen Texte sind hierbei immer gleich: Name, Beruf und Beziehung zur Universität zu Köln. Im Anschluss daran wird  im Text immer der volle Name verwendet. Je nach Ergebnis der Recherche variiert die Textlänge zwischen 50 und 250 Wörtern.
Die 19 Biografien werden in einer Live Performance im Mevissen-Hörsaal von unterschiedlichen Sprecher*innen erzählt. Diese sitzen dabei inmitten des Publikums und stehen nur situativ zum Erzählpart aus der Mitte der Besuchenden auf. Die Sprecher*innen tragen die Geschichte der Personen mit lauter, deutlicher Stimme vor. Die Erzählstimme der Sprecher*innen soll wert- und emotionsfrei klingen. Sechs vertonte Beispiele für die Darbietung können auf unserer Website angehört werden.
Ein Pianist des Sinfonieorchesters der TH Köln wird zwischen den Vorträgen die “Sechs kleinen Klavierstücke” von Arnold Schoenberg spielen, um die Inszenierung zu umrahmen. Komponist Arnold Schoenberg schrieb die sehr kurzen, aber intensiven Musikstücke als Erinnerung an seinen verstorbenen jüdischen Freund Gustav Mahler. Arnold Schoenberg selbst wurde 1925 zum Professor für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste ernannt. Diese Professur wurde ihm im September 1933 von der NS-Regierung entzogen. Die Stücke sind zwischen 30 Sekunden und 1,5 Minuten lang und variieren zwischen langsam und etwas schneller, zwischen laut und leise und bieten dem Zuhörer eine kurzweilige Pause um das Gehörte zu verarbeiten. 
Die optische Dimension wird durch den Einsatz einer im abgedunkelten Raum stattfindenden Projektion erreicht. Mit Beginn der Veranstaltung werden die Lampen des Saales ausgeschaltet. Nachdem einige Biografien erzählt wurden, wird ein Musikstück vorgetragen. Währenddessen werden einige Worte oder kurze Sätze von den vorherigen Erzählungen an die Wände projiziert. Die Lichtinstallation wird den Raum rundum subtil beleuchten. Der Mevissen-Hörsaal bietet für unsere Veranstaltung die angemessene Atmosphäre. Die hohe Holzvertäfelung und die abgestufte Decke sowie die schwarzen ledernen Stühle lädt die Teilnehmer in dieser abgedunkelten Atmosphäre auf eine Konfrontation mit der vergangenen Zeit ein.  
Neben der klassischen Internetrecherche aus dem Homeoffice diente uns hilfreicher E-Mail Kontakt zu dem Archiv der TH Köln, dem Universitätsarchiv der Universität zu Köln (Herrn Freiträger), dem Stadtarchiv Köln und dem LVR (Herr Dr. Rönz). Unsere Ausgangslage der Recherche bildete die Sammlung verschiedener historischen Personen, die mutmaßlich mit der Claudiusstraße 1 in Verbindung gebracht werden konnten. Erst wollten wir die in der Claudiusstraße 1 von 1934 - 1945 ansässigen Gauleiter darstellen, haben uns dann aber durch den SWR Wissen Podcast »Zivilcourage im Nationalsozialismus« dazu inspirieren lassen, uns mit den Personen zu beschäftigen, die bisher kaum in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind. Hierzu dienlich war vor allem »1933 - Hochschulearchive und die Erforschung des Nationalsozialismus« von Herrn Andreas Freiträger (April 2008) und  das »Vierteljahresheft für Zeitgeschichte Jahrgang 55« des Instituts für Zeitgeschichte Berlin-München (2007, Heft1, S. 177). Des Weiteren war hilfreicher E-Mail Kontakt mit Frau Dr. Annemone Christians-Bernsee vom  NS-Dokumentationzentrum Köln  zielführend für die Vervollständigung der Biografien.
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